Natalizumab als Spritze

Natalizumab als Spritze

19. April 2021

Der Wirkstoff gegen Multiple Sklerose kann bald als Spritze gegeben werden. Das erleichtert vielen Patienten und Ärzten die Therapie.

Rund 15 Jahre lang ist Natalizumab (Handelsname Tysabri) bei Multipler Sklerose bereits zugelassen. Als eher stark wirksames Mittel kann der Wirkstoff auch seltene aber schwerwiegende Nebenwikrungen wie eine PML (Progressive Multifokale Leukenzephalopathie) mit sich bringen. Künftig haben Patienten die Wahl, ob sie Natalizumab weiter als monatliche Infusion oder als monatliche Spritzen erhalten wollen, denn die EMA (European Medicines Agency) hat nun auch Tysabri in Form von subkutaner Injektion zugelassen.

Beides erfordert einen Arztbesuch, jedoch dauert die Gabe von insgesamt 2 Spritzen plus Nachbeobachtungszeit mindestens nach den ersten sechs Malen nicht so lange wie eine Infusion. Außerdem können so künftig auch niedergelassene Ärzte ohne Infusionsmöglichkeit den Wirkstoff verabreichen. Gerade für Patienten auf dem Land spart das zusätzlich Anfahrtszeiten. Definitiv wird der Aufenthalt in der Praxis / dem MS-Zentrum kürzer, was gerade in Pandemiezeiten wertvoll ist.

Ob Spritze oder Infusion: gleiche Dosis Natalizumab

Die Menge an Tysabri bleibt die gleiche, wie der Hersteller Biogen informierte: Infusion wie auch die Spritzen enthalten insgesamt 300mg Tysabri. Ob die Patienten später die Möglichkeit erhalten werden, sich die 2 Injektionen binnen einer halben Stunde selbst zu geben und wann die Spritzen auf dem Markt sein werden, geht aus der Pressemitteilung nicht hervor.

2 Zulassungsstudien führten zu der Zulassung von Tysabri als subkutan zu injizierender Spritze (2 Stück à 150mg alle 4 Wochen). Auf dem Test waren auch eine Verringerung der Dosis und eine Verlängerung des Intervalls auf 12 Wochen. Beide Tests wurden jedoch wegen mangelnder Wirkung abgebrochen. Die Nebenwirkungen unter der nun zugelassenen Dosierung in Spritzenform entsprechen denen der Infusion.

Quellen: EMA, 28.02.2021 (Pdf); Globenewswire, 07.04.2021.

Redaktion: AMSEL e.V., 19.04.2021

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